Leitlinien der TUM zum Umgang mit Forschungsdaten

Die Technische Universität München strebt einen transparenten Umgang mit Daten an, die im Verlauf des Forschungsprozesses entstehen. Dafür ist ein nachhaltiges Forschungsdatenmanagement notwendig. Folgende Leitlinien wurden vom Hochschulpräsidium dazu beschlossen.

Leitlinien der TUM zum Umgang mit Forschungsdaten

Der professionelle und verantwortungsvolle Umgang mit Forschungsdaten ist essenziell für einen reibungslosen Forschungsbetrieb und Bestandteil guter wissenschaftlicher Praxis. Ziel eines nachhaltigen Forschungsdatenmanagements ist die Dokumentation und Sicherung der Forschungsergebnisse unter Berücksichtigung fachspezifischer Standards sowie deren Bereitstellung zur internen und externen wissenschaftlichen Nachnutzung, Reproduzierbarkeit und zur wirtschaftlichen Verwertung. Methoden zum Umgang von Forschungsdaten sollen sowohl in der Forschung als auch in der Lehre verankert werden. In Ergänzung zu den „Richtlinien zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis und für den Umgang mit wissenschaftlichem Fehlverhalten“, dem „TUM Research Code of Conduct“, der „Patentpolitik“ und der „Open Access Policy“ richten sich auch die nachfolgenden Leitlinien zum Umgang mit Forschungsdaten verpflichtend an alle an der TUM tätigen Wissenschaftler*innen (Beschluss des Hochschulpräsidiums 13.11.2018).

1. Forschungsdaten
Der Begriff „Forschungsdaten“ umfasst alle Daten und Materialien, die im Verlauf eines Forschungsprozesses durch Messungen, Experimente, Umfragen, Simulationen, etc. entstehen. In Abhängigkeit von der wissenschaftlichen Fragestellung und der Fachdisziplin werden diese Daten in unterschiedlicher Weise generiert, verarbeitet, archiviert und publiziert, sind also sehr heterogen.

2. Forschungsdatenmanagement
Forschungsdatenmanagement umfasst den gesamten Lebenszyklus von Forschungsdaten, von der Planung ihrer Generierung, über die Sammlung und Verarbeitung bis hin zur ihrer permanenten Archivierung und etwaigen Veröffentlichung. Forschungsdaten sind nach den jeweiligen fachlichen Standards und unter Angabe der zur Herstellung und Verarbeitung verwendeten Werkzeuge sowie des jeweiligen Entstehungskontextes zu sammeln, mit Metadaten zu beschreiben und langfristig zu speichern sowie gegebenenfalls zu publizieren. Bei der Beschreibung mit Metadaten muss unter Berücksichtigung der interdisziplinären Nachnutzung die im jeweiligen Fachgebiet etablierte und standardisierte Terminologie Verwendung finden.

3. Datenmanagementplan
Ein wichtiger Bestandteil des Forschungsdatenmanagements ist die Erstellung eines Datenmanagementplans. Dieser regelt die Speicherung und den Zugang zu den Daten, benennt Verantwortlichkeiten für das Datenmanagement im Detail, dient der Dokumentation und ggf. als Nachweis zur Verwendung von Fördergeldern. Er ist im Projektverlauf an den jeweils aktuellen Stand anzupassen. Eventuell anfallende Kosten für das Datenmanagement müssen bereits bei der Beantragung von Fördergeldern berücksichtigt werden. Die TUM erwartet, dass bereits vor Beginn eines Forschungsvorhabens ein Datenmanagementplan aufgestellt und dem Antragsentwurf beigefügt wird.

4. Zuständigkeit und Verantwortung
Die Verantwortung für das Forschungsdatenmanagement liegt während der gesamten Dau-er eines Forschungsvorhabens bei der jeweiligen Leitung. Die Leiter*innen eines Forschungsvorhabens sind dabei insbesondere dazu verpflichtet, die langfristige Archivierung der Forschungsdaten sicherzustellen. Sie verpflichten sich auf die Einhaltung der guten wissenschaftlichen Praxis, sowie der einschlägigen Förder- bzw. Zuwendungsbedingungen und vertraglichen Regelungen. Dies gilt insbesondere auch für die Einhaltung der einschlägigen ethischen, datenschutz- und urheberrechtlichen Bestimmungen. Entgegenstehende Rechte Dritter, wie etwa aus Drittmittelverträgen, müssen beachtet werden.

5. Technische und organisatorische Unterstützung
Die TUM unterstützt ihre Wissenschaftler*innen in Fragen des Forschungsdatenmanagements über die gesamte Dauer eines Forschungsprojekts und stellt fachspezifische Beratungs-, Fortbildungs- und Datenmanagementangebote durch den TUM Research Data Hub (Kontakt: researchdata@tum.de) im Zusammenwirken mit den IT-Dienstleistungen des IT-Servicezentrums (ITSZ), des Leibniz-Rechenzentrums (LRZ) und des Forschungs- und Technologietransfers TUM ForTe bereit. Zukünftig wird das TUM Institute for Data Science als zentrale wissenschaftliche Einrichtung datenintensive Forschung fördern und unterstützen.

München, 13. November 2018

Für das Hochschulpräsidium

Dr. Hans Pongratz
Geschäftsführender Vizepräsident

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