CD22 and its regulation of BCR signaling strength in germinal center B cell fate and metabolism
Keimzentren (GC) entstehen im Zuge einer T-Zell abhängigen Immunantwort und vermitteln Antikörper-Affinitätsreifung, sowie B-Zell-Differenzierung. Im Vergleich zu naiven B-Zellen, zeigen GC B-Zellen ein abgeschwächte B-Zellrezeptor (BZR) Signaltransduktion, sowie eine veränderte Signalvernetzung. GC B-Zellen weisen zudem Veränderungen in der Glykosylierung auf ihrer Zelloberfläche auf. Unter anderem sind auch Sialinsäuren (Sia) modifiziert, wie beispielsweise die Expression von Neu5Ac an Stelle von Neu5Gc.
CD22 ist ein Protein der Siglec Familie und ein wichtiger Inhibitor auf B-Zellen. Auf naiven B-Zellen bindet CD22 an α-2,6-verknüpfte Sia (Neu5Gc) in cis und formt dadurch CD22 Homooligomere, die vom BZR entfernt in der Plasmamembran liegen. Während eine CD22 Deletion in hyperreaktiven B-Zellen mit erhöhter BZR Ca2+ Antwort resultiert, führt eine Reduktion der CD22 cis-Liganden Bindung zu einer verstärkten CD22-BZR Assoziation und verminderter BZR-Signaltransduktion. Da GC B-Zellen nur Neu5Ac (20x schwächere CD22 Bindung) exprimieren, könnte der Verlust dieser CD22 cis-Liganden Bindung eine Ursache der verminderten BZR-Signaltransduktion sein. Tatsächlich ist die BZR Ca2+ Antwort in CD22-/- GC B-Zellen erhöht. Dieses verstärkte BZR-Signal führt zu einer verringerten Anzahl an GC B-Zellen. Nach unserer Hypothese muss die BZR-Signaltransduktion in GC B-Zellen streng kontrolliert werden und Veränderungen der BZR-Signalstärke beeinflussen sowohl den Metabolismus als auch die Qualität der Immunantwort.